Michael Kohlhaas von Heinrich von Kleist
gespielt von einem Schauspieler mit 16 Marionetten
Die Geschichte spielt im 16. Jahrhundert. Michael Kohlhaas, Rosshändler, will mit
einer Anzahl Pferden ins Sächsische, findet aber bei einer Burg auf sächsischem
Gebiet einen Schlagbaum, den es vorher nicht gegeben hatte. Der Schlossvogt teilt
ihm mit, dass die Pferde nur mit landesherrlicher Erlaubnis und gegen Zahlung
einer Gebühr passieren dürften. Der Junker Wenzel
von Tronka, der Schlossherr, behält
als Pfand zwei Rappen Kohlhaas' zurück, zu deren Pflege dieser einen zuverlässigen
Knecht zurücklässt. In Dresden erkennt Kohlhaas, dass die Forderung
des Junkers reine Willkür ist. Er erhebt Klage bei Gericht. Nach Monaten erfährt er, dass die Klage abgewiesen wurde.
Auch eine Eingabe beim Kurfürsten von Brandenburg, bleibt
erfolglos. Bei der Übergabe der Bittschrift durch Kohlhaasens Frau Lisbeth
wird diese ungewollt getötet. Kohlhaas verkauft
nun alle seine Besitztümer, bewaffnet seine Knechte, brennt Tronkas Burg
nieder und tötet alles, was sich ihm in den Weg stellt. Tronka selbst gelingt
die Flucht ...
Diese Novelle ist ein Meistersterwerk. Es ist das Schicksal
des Rosshändlers Kohlhaas, welcher vom rechtschaffenden Bürger zum Rebellen
wird.
Für sein Recht steckt Kohlhaas die Welt in Flammen,
und als er über Brand und Verwüstung den Sieg errungen hat, bezahlt
er ihn gern mit seinem Haupt.
Es ist ein Beispiel von Ursache und Wirkung revolutionärer Aktionen und deren
Niederlage.